Digitalisierung an der Goetheschule Zossen: Ein ambitionierter Plan trifft auf harte Realitäten

Zossen, 29.11.23: Der Förderverein der Goetheschule Zossen, unter der Leitung von Julica Weschke und mit entscheidender Unterstützung von Julia Hammer in der Spendenaquise, hat in einer bemerkenswerten Aktion 50 Laptops an Schülerinnen und Schüler verlost, während 10 weitere Geräte für zukünftige Bildungsprojekte reserviert wurden. Diese Entscheidung, geprägt von der Notwendigkeit aber auch von Kompromissen, steht im Kontext der Digitalisierungsbestrebungen des Fördervereins.
 

Der Förderverein hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die digitale Ausstattung der Schule bis Ende 2024 zu verbessern. Jedoch war die sofortige Integration aller 60 gespendeten Laptops aufgrund fehlender Infrastruktur wie adäquatem Internetzugang und den erforderlichen Lizenzen nicht möglich. Die hohen Lizenzkosten, die im mittleren fünstelligen Bereich gelegen hätten, stellten sich als finanzielle Hürde dar, was die Entscheidung zur Verlosung der Geräte anstatt ihrer Integration in den Schulalltag bedingte.

Die hohe Anzahl an Bewerbungen, 155 von 400 Schülern, zeigte deutlich den Bedarf an digitaler Ausstattung und die Relevanz der Initiative. Die Gründe variierten von fehlendem Zugang zu Computern zu Hause bis hin zu gesundheitlichen Herausforderungen, die eine reguläre Teilnahme am Unterricht erschweren.
 

Die Laptop-Übergabe am Samstag dem 2. Dezember, von 08:00 bis 11:30 Uhr, bot einen Einblick in die praktischen Herausforderungen: Frau Herrmann, Frau Weschke, Frau Fichtner und Herr Winkler engagierten sich intensiv, konfrontiert mit der Realität, dass drei Handys mit je 5GB Datenvolumen innerhalb von 1,5 Stunden aufgebraucht waren, ein Indikator für die Notwendigkeit einer verbesserten technischen Ausstattung.
 

Die Aktion führte zudem zu einer intensiven Debatte über den Einsatz digitaler Medien in der Bildung, wobei insbesondere der richtige Zeitpunkt für die Einführung von Technologien in Schulen diskutiert wurde. Hierbei wurde auch auf internationale Entwicklungen, wie in Schweden, Bezug genommen. Der Förderverein betont die Bedeutung des Zugangs zu digitalen Bildungsmitteln und plädiert für eine umfassendere IT-Infrastruktur, die das Einbringen eigener Geräte in den Schulalltag ermöglicht.
 

Die Notwendigkeit, Kinder frühzeitig in eine digitalisierte Welt einzuführen, ist unbestreitbar. Es geht dabei nicht um das Erlernen des Umgangs mit Computerspielen, sondern vielmehr darum, sie als aktive Teilnehmer in einer digitalen Gesellschaft zu etablieren. Dies beinhaltet die Vorbereitung auf eine Zukunft, in der Verwaltungsaufgaben und bürokratische Prozesse zunehmend im Rahmen einer 'Digital-Only'-Vision abgewickelt werden. Diese Entwicklung wurde kürzlich auf der Smart Country Convention in Berlin thematisiert und durch Initiativen der Bundesregierung, wie das Paket für digitale Verwaltung, weiter vorangetrieben. Die Fähigkeit, in dieser sich wandelnden digitalen Landschaft zu navigieren, wird für die kommenden Generationen von entscheidender Bedeutung sein.